BUDO-TaeKwonDo

Eine besondere Werte-Philosophie

Das TaeKwonDo und vor allem unser BUDO-TaeKwonDo haben eine, wie ich es nenne, besondere Werte-Philosophie.
Es gibt auf dem TaeKwonDo-Sektor verschiedene Arten. Die einen kämpfen mit Panzerwesten Vollkontakt, die anderen wiederum mit Schützern Leichtkontakt. Andere kämpfen überhaupt nicht.Wiederum andere haben Waffen und wieder andere keine Ahnung davon, aber alle behaupten, das was sie machen ist das wahre, einzige TaeKwonDo.

Ich sage dazu nur, alles was funktioniert ist für mich TaeKwonDo.Außerdem ist es egal ob man Pomse oder Tul läuft.Einzig allein zählt die positive Persönlichkeitsentwicklung meiner Schüler. Und so gönne ich jedem seinen Stil und sein System.

Meine Auffassung unseres Budo TaeKwonDo ist der Weg und die Kunst des FRIEDVOLLEN KRIEGERS: Zu siegen ohne zu kämpfen. Es geht nicht um Ergebnis, Leistung, Lorbeeren sondern vielmehr darum, den Frieden, Sieg und die Meisterschaft über sich selbst zu finden. Die Kampfkunst kennt keinen Sieger,keinen Verlierer. Ein wahrer Krieger versteht es, jede scheinbare Niederlage zum eigentlichen Sieg zu machen obwohl im Budo die technische und körperliche Kampffähigkeit „BUJUTSU“ trainiert und vorhanden ist, wird sie hier nicht als Mittel zum Sieg eingesetzt. Vielmehr versucht man durch innere und äußere geistige Haltung Streit, Aggression und Kampf erst gar nicht aufkeimen zu lassen.

taekwondo

Und so ist unser Budo Taekwon-Do im eigentlichen Sinne kein Sport sondern vielmehr ein vom Buddhismus und hier speziell von ZEN geprägtes spirituelles Trainings- und Lehrkonzept, das die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung in ein positives friedfertiges, selbsterstarktes, Ich-loses Lebensziel führt.

„Dass ich mich mittlerweile von einigen Ausführungen der Taekwon-Do Philosophie distanziere versteht sich von selbst!“ Genauer darauf eingehen möchte ich an dieser Stelle nicht, um den Faden nicht zu verlieren. Wichtig ist natürlich die Feststellung, dass die Persönlichkeitsentwicklung dieser Philosophie besonders über das körperliche Training geht. Eine spirituelle und religiöse (buddhistische) Weltanschauung oder Lehre wie Zen fehlen gänzlich im traditionellen Taekwon-Do, was mir seiner Zeit als Schüler nicht bewusst war. Dennoch enthält die Taekwon-Do Philosophie erstrebenswerte Kriterie, nach denen eine positive, selbsterstarkte, nicht streitende Persönlichkeit entstehen kann. Wobei die Weiterentwicklung und Werteauslegung des jeweiligen Trainers eine bedeutende Rolle spielt. Und gerade hierin sehe ich meine Ziele und Aufgaben als verantwortungsvoller Lehrer meiner Schule.

Philosophie

Diese Philosophie wurde mir aber nicht von meinem ersten Trainer beigebracht, sondern nur „autoritär“ in Form eines DIN A 4 Blattes vorgelegt. Eingefordert wurde nur die Haltung von uns Schülern gegen den übermenschlichen Trainer.

So suchte ich nach sechs Jahren auch andere Vorbilder und verließ meinen Trainer. Heute weiß ich, wenn ich die TKD-Philosophie so durchlese, dass sich einige Kampfkünstler bei manchen Passagen die Haare hochstellen müssen. Aber sonst hatte ich nichts. Die folgenden Lehrer waren anders, aber auch nicht unbedingt besser. Zumindest lernte ich den Sport Taekwon-Do doch bis zu einer gewissen Perfektion, aber doch sehr wettkampforientiert – was eigentlich auch einer meiner Hauptgründe war, eine eigene Schule zu eröffnen, ebenso der Wille es einfach besser zu machen, als das was ich erlebte. Um die Philosophie des Taekwon-Dos effektiv zur Persönlichkeitsentwicklung zu nutzen.
In meiner eigenen Schule (Black-Belt-Worms) habe ich dann die erziehenden Grundwerte noch hinzugefügt.

Mir wurde früh klar, dass Kinder und Jugendliche heute anders aufwachsen als früher. Ihre Lebenslagen sind von Ungleichheit, Widersprüchlichkeit und großen Spannungen gekennzeichnet, mit denen sie zurechtkommen müssen.

Moderne Medien prägen zunehmend Arbeit, Lernen und Freizeit. Bei der Suchtabhängigkeit geht es heute nicht mehr nur um die bekannten kulturell verwurzelten Süchte und Suchtmittel. Die Verfügbarkeit nimmt zu, die Erscheinungsformen verändern sich. Durch diese Entwicklungen werden wir mit neuen Grenzen und Herausforderungen konfrontiert.
Die Erwartungen werden immer größer, der Druck von Eltern, Freunden, Schulen und Lehrern werden zum Problem.

Am eigenen Leib

Ich habe am eigenem Leib erfahren dürfen wie wertvoll Taekwon-Do für mich war und ist, was es alles in mir ausgelöst und bewirkt hat.

Für mich und meine Schüler weiß ich, dass die Förderung von Selbstvertrauen sowie Konflikt – und Kommunikationsfähigkeit im Mittelpunkt unseres Trainings stehen müssen. Denn wer ein positives Selbstwertgefühl hat, Konflikte durchsteht und auch mit Misserfolgen umgehen kann, ist auch stark genug um von sich aus die richtigen gesellschaftsrelevanten und gewaltfreien Entscheidungen zu treffen – sie zu verstehen und sie auch zu leben.

Dass unser BUDO-Taekwon-Do gerade durch die spirituelle, buddhistische Zen- Lehre und strengen Regeln (Etikette) selbst Gewalttäter und gewaltaffine Menschen nachhaltig positiv verändert ist hier offensichtlich, und wird auch durch meine Erfahrungen weiter bestätigt. Natürlich kommt hinzu, dass ich in den letzten 10 Jahren durch die Gewaltpräventionskurse, Weiterbildungen und die Arbeit mit Schulklassen, also Kampfsportfremden, nicht nur ähnliche Erfahrungen gemacht, sondern auch viel dazu gelernt habe. Ich bin überzeugt, dass ich so, wie in dem TKD-Buch beschrieben, gerade durch die disziplinäre Linie, Vorbildfunktion meiner Person als Lehrer und der gewaltpräventiven Erfahrung neue Grundgedanken eine Lebensgrundlage für meine Schüler geschaffen habe.

Kämpfen

Dass ich dies auch mit Wettkämpfen erreicht habe hängt vor allem daran, wie ich unterrichte. Ich sehe auch viele Gefahren darin, Kampkunst zum Kampfsport verkommen zu lassen.

Nach fast 20 Jahren Lehrerfahrung muss ich mich fragen, ob ich vielleicht bei dem einen oder anderen gar das Gegenteil erreicht habe, oder ob ich mit dem Kampfsport „Kickboxen“ seine Gewaltaffinität geschürt, sie vielleicht geweckt habe. Ich denke „Ja“. Schon seit fast 10 Jahren bilden wir keine Kickboxer mehr aus. Dies waren alles Leute, bei denen die Werte-Philosophie keine Rolle spielte und das eigentliche DO (Etikette) aus der Kampkunst längst verbannt wurde und die so zum Kampfsport gemacht wurde, also „Breitensport“.

Alle Kämpfer meiner Schule durchlaufen eben gerade das „BUDO-Taekwon-Do“ mit all seiner Disziplin, Etikette, Empatie und Werte-Philosophie, ehe sie überhaupt zum Wettkampf gehen dürfen. Erst wenn die Charakterschule Früchte trägt und eine positive Persönlichkeitsentwicklung vollzogen wurde, darf einer meiner Schüler unter meinem Namen kämpfen. Um letztendlich den Kampf mit sich selbst zu führen und nicht mit dem Gegenüber. Hier zählt nicht mehr „Sieg und Niederlage“.

Der Weg

Und hier ist auch der eigentliche Knackpunkt an dem die Taekwon-Do Philosophie für mich aufhört und an seine Grenzen kommt. Hier kann nur die Kampfkunst helfen. Dort wo der sportliche Taekwon-Do Weg endet fängt die erleuchtete Straße der Kampfkunst erst an. Das was uns (mir) die Kampfkunst bieten kann wird der Sport nie erzielen.
Was bei einem Sieg einige Tage an Emotionen anhält ist ein Tropfen im Ozean gegen das Satori in der Kampfkunst (BUDO-Taekwon-Do), welches ein Leben lang darüber hinaus bestehen bleibt.

Zusammenfassend denke ich, dass die Taekwon-Do-Philosophie etwas fade klingt, die geistige, spirituelle, ganzheitliche Lehre fehlt. Dass sich Taekwon-Do sehr selbstherrlich, autoritär, wettkampfbezogen und militärisch darstellt und dies nicht alles erstrebenswert sein kann.
Doch die durchaus positiven Werte meines BUDO-Taekwon-Dos werden herausgearbeitet, zusammen mit gewaltpräventiven Aspekten sowie heutigen Wertevorstellungen verknüpft und zu einem Instrument gemacht, das so eine positive Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht.

Die Philosophie des Taekwon-Dos

Taekwon-Do, der koreanische Weg der Selbstverteidigung von General Choi Hong Hi, übersetzt von Robert Walson, 1977

Der Endzweck des Taekwon-Do richtet sich darauf, den Kampf auszurotten. Das soll dadurch geschehen, dass die Unterdrückung des Schwächeren durch den Stärkeren eingeschränkt wird mit Hilfe einer Kraft, die auf Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Moral, Weisheit und Glauben basiert und somit dazu beiträgt, eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen.

Erfahrungen

In den letzten Jahren konnten wir ein Zunehmen der Gewalttätigkeit und einen Verlust der Moral in allen Schichten der Gesellschaft, besonders jedoch unter den jungen Menschen, beobachten. Dafür gibt es natürlich eine Reihe von Gründen.
Viele Psychologen unserer Zeit sind der Ansicht, dass dieses Problem durch ein Gefühl der Entttäuschung zu erklären ist. Psychoanalytiker haben bestätigt, dass diese irregeleiteten Menschen tatsächlich eine ernüchternte Bevölkerungsgruppe darstellen, die in einer Welt, die sie für trügerisch, materialistisch und absurd halten und in der Kriege, Rassenhass und Dekadnez vorherrschen, nach Werten und nach einem Sinn suchen.

Leider ist es jedoch so, dass allzu viele, anstatt ihre enorme Energie und ihr enormes Potential in konstruktive Kanäle zu lenken, in blinder Wut um sich schlagen und dabei zerstören anstatt aufzubauen, oder einfach vor allem davonlaufen, indem sie sich durch Drogen und ihre einegen Phantasiewelt isolieren. Gegenwärig scheint die Tendenz der Unterdrückung der Schwächeren durch die Stärkeren ihren Höhepunkt erreicht zu haben.

Daraus ergibt sich

Unsere Welt hat in der Tat starke Ähnlichkeit mit einem Zeitalter der Korruption. Das erklärt sich nicht allein aus dem Kampf ums Überleben, sonder auch daraus, dass unsere zivilisierte Welt übermäßig entwickelt, materialistisch und zu wissenschaftsorientiert ist. Erstens verführt es die jungen Mensch zu ausgeprägtem Materialismus oder Egoismus, währen die letztere Erscheinung, wenngleich sie viel Gutes für die Menschheit bringt, die jungen Menschen gleichzeitig mit Furcht erfülllt.

Womit kann man hier Abhilfe schaffen? Es versteht sich von selbst ,dass Abhilfe nur durch die Entwicklung der moralischen Kultur möglich ist. Damit meinen wir, dass sich der Mensch als Herr der Schöpfung fühlen muss, und dass dieses Bewusstsein ausreichend stark sein muss, um ihm Überlegenheit über die Entwicklung der materiellen und wissenschaftlichen Aspekte der Zivilisation zu verleihen, oder ihm zumindest zu gestatten, mit ihr Schritt zu halten.

Kampfkunst

Taekwon-Do ist eine Kunst, die auf eine bestimmte Denkweise und eine bestimmten Lebensstil hinausläuft, und die insbesondere drauf abzielt, ein Moralgefühl zu vermitteln und den Boden für Gerechtigkeit zu bereiten. Weiterhin ist bekannt, dass Taekwon-Do eines der besten Mittel zur Entwicklung und Förderung der Gefühle, Wahrnehmungen und psychologischen Eigenschaften ist, die es der jüngeren Generation ungeachtet von Alter, und sozialer Stellung und Geschlecht gestatten, die gesellschaftlichen Anforderungen, die von ihren Mitmenschen an sie gestallt werden, zu beherrschen und aktiv zu erfüllen.

Jede zum Taekwon-Do gehörende Bewegung wurde zu einem bestimmten Zweck mit wissenschaftlicher Gründlichkeit konzipiert; ein guter Lehrer kann deshalb jedem Schüler das Gefühl vermitteln, dass er erfolgreich sein kann. Durch dauerndes Wiederholen lernt man Geduld und Entschlossenheit, jede Schwierigkeit zu überwinden. Die enorme Stärke, deren der eigenen Körper fähig ist führt zu dem Gefühl, dass man jedem Gegner zu jeder beliebigen Zeit und an jedem beliebigen Ort entgegentreten kann. Durch das „Sparring“ lernt man Bescheidenheit, Mut, Aufmerksamkeit und Präzision, Anpassungsfähigkeit und Selbstbeherrschung. Durch die Übungsfiguren lernt man Flexibilität, Anmut, Gleichgewicht, und Koordination, während die Grundübungen die Präzision fördern und zum Verständnis der Methoden, Grundsätze und Ziele beitragen. Im Endeffekt wirkt sich dieses Training auf jede bewusste und unbewusste Handlung eines Schülers aus.

Der Lehrer

Vielleicht kann Taekwon-Do unter der Leitung eines fähigen Lehrers zu einer Lebenshilfe für die irregeleiteten, unsicheren und physisch Schwachen werden, denn ein Schüler, der diese Kunst lieben lernt wird bald erkennen, dass Hervorragendes nur geleistet werden kann, wenn der Körper in erstklassiger Form ist und deshalb vermeiden, sein Training in irgendeiner Weise zu gefährden.

So bietet dem Taekwon-Do die Möglichkeit zur strengen, freiwilligen Selbstdisziplin, wie auch den Geist, der Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt.
Abgesehen von der Disziplin besteht bei vielen Menschen der Wunsch, akzeptiert und geführt zu werden; diese Menschen sind deshalb interessiert daran, mit einer Gruppe oder einer Führungspersönlichkeit zusammenzugehen. Wenn ein Schüler seine Übungen ernst nimmt, wird er ohne Schwierigkeit von Gleichgestellten und Vorgesetzten akzepiert werden.

Vorbild

Wenn die Lehrer und die Inhaber höherer Gürtelgrade intelligent, gepflegt, höflich, bescheiden, selbstbewusst, klug und verständnisvoll sind wird ihre Führung möglicherweise die bestmögliche Beeinflussung des Schülers zur Folge haben.

Vorurteile lernt man im Allgemeinen früh doch kann es kaum kleinliche Vorurteile geben, wenn man sich in der kameradschaftlichen und gegenseitig spartanischen Traininsatmosphäre, die zu Taekwon-Do gehört, befindet. In den schwierigen Übungsstunden lernt man, sich zu verständigen, sodass Unterschiede ganz natürlich verschwinden. Das Zusammenspiel verschiedener Kulturen beim Taekwon-Do trägt zweifellos dazu bei, die unglücksseligen Missverständnisse, die häufig zwichen den Menschen besteht, abzubauen.

Veränderungen

Das Taekwon-Do-Training hat natürlich weitere Vorteile. TKD bereitet den jungen Menschen nicht nur auf seine spätere Rolle in der Gesellschaft vor, sondern fördert auch seine akademische Karriere. Die Kunst lehrt unter anderem Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit; weiterhin mildert sie den Druck und die Spannungen, die durch stundenlanges, hartes und langweiliges Studieren entstehen. Eine Trainingsstunde kann dazu führen, dass der Schüler sich erholt und kann dazu beitragen, den Verstand zu entspannen und aufnahmefähig zu machen, sodass er sich sodann mit voller Energie auf sein Studium konzentrieren kann.

Nach stundenlangem Aufenthalt in Klassenzimmern neigen Schüler dazu, lethargisch und unkonzentriert zu sein. Durch das Einlegen von Pausen lernt der Schüler, seinen Verstand zu entspannen und Hindernisse, die sich auf seine Konzentration auswirken könnten, zu beseitigen.

Zielstrebigkeit

enn der gleiche Grundsatz beim Angriff auf ein bestimmtes Ziel verwendet wird, kann jeder fleißige Schüler lernen, wie man seine Reserven bei einem minimalen Verlust an Energie konzentrieren kann. TDK führt gewöhnlich weiterhin dazu, dass ein Schüler schneller reif wird, denn die Anforderungen der Kunst, ihre Möglichkeiten, und der tiefe Respekt für die Kunst den der Schüler nach längerem Training gewinnt, fördern die Sensibilität und das Vorstellungsvermögen.

Wenn gleich die Durchführung mit Schwierigkeiten verbunden sein mag, sollte die Aufgabe der Öffentlichkeitsbildung verbunden mit dem Heranziehen von verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten und der Verbreitung der Reize des TKD unter den jungen Menschen eine Herausforderung sein, die alle ernsthaft engagieren Schüler annehmen sollten.

Wir hoffen, das die vorausgegangenen Seiten hinreichend erklärte haben, warum sich TKD wie ein Lauffeuer in der Welt ausbreitet.
Man muss jedoch immer bedenken, dass die moralische Kultur, die der jungen Generation zu selbstständigen Weltanschauungen und Philosophien verhilft und gleichzeitig negative Züge auszumerzen hilft, der eigentliche Zweck der Kunst ist.